27.04.2021
MAHLE erzielt 2020 positives operatives Ergebnis und startet robust in das Transformationsjahr 2021
Stuttgart, 27. April 2021
- MAHLE steuert resilient und robust durch das Pandemie-Jahr 2020
- In Folge des Einbruchs der globalen Absatzmärkte sinkt der Umsatz auf rund 9,8 Milliarden Euro (-16,7 Prozent)
- EBIT vor Restrukturierungsaufwendungen mit rund 155 Mio. Euro im Plus
- Hoher Cashflow generiert, Verschuldung reduziert: Finanzgerüst des Konzerns ist stabil
- Fortführung der strukturellen und technologischen Transformation bleibt auch 2021 im strategischen und operativen Fokus
MAHLE ist robust und mit starker Resilienz durch das Ausnahmejahr 2020 gesteuert. Dank einer starken zweiten Jahreshälfte konnte der Konzern die heftigen Umsatzeinbrüche des Frühjahrs abfedern und rund 9,8 Milliarden Euro erwirtschaften. Das ist ein Rückgang von 16,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, der dem coronabedingten Abschwung des Weltmarkts für Pkw und Nutzfahrzeuge entspricht. Ausgenommen davon war der chinesische Markt: Dort erzielte MAHLE einen Umsatzrekord. Bereinigt um negative Wechselkurseffekte legte das China-Geschäft im Vergleich zum Vorjahr um fast vier Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zu. Der Konzern konnte im Berichtsjahr seinen operativen Cashflow von 514 Millionen Euro auf 877 Millionen Euro deutlich steigern. Die bilanzielle Nettoverschuldung konnte ab Jahresmitte stetig verbessert werden und unterschritt mit 925 Millionen Euro zum Jahresende den Vorjahreswert um 31 Prozent. Das EBIT vor Restrukturierungkosten liegt mit rund 155 Mio. Euro im Plus. Die Fortführung der strukturellen und technologischen Transformation bleibt auch 2021 im strategischen und operativen Fokus des Unternehmens. In einem herausfordernden Umfeld hat MAHLE zahlreiche Aufträge für Produkte in den strategischen Zukunftsfeldern verbucht.
„MAHLE ist ein gesundes Unternehmen mit gesicherter Finanzierung. Wir sind robust und mit klarem Kurs durch dieses besondere Jahr 2020 navigiert. Trotz Corona-Krise haben wir einen starken Cashflow generiert, unsere Verschuldung reduziert und operativ positiv abgeschlossen“, sagt Michael Frick, Vorsitzender der MAHLE Konzern-Geschäftsführung (ad interim) und CFO. „2021 ist gut angelaufen und wir haben das klare Ziel, unseren Umsatz deutlich zu steigern und einen positiven Jahresabschluss zu erzielen. Dabei leiten uns strikte Kosten- und Cash-Disziplin.“
Technologische Transformation mit Fokus auf Wasserstoff und E-Mobilität
MAHLE hat die konzernweiten Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen im Jahr 2020 trotz des herausfordenden Umfelds mit 644 Millionen Euro auf hohem Niveau gehalten. Die Investitionsquote bei den Entwicklungskosten wurde von 6,2 auf 6,6 Prozent gesteigert. Über 80 Prozent der F&E-Investitionen der Konzernforschung und -vorentwicklung fließen in Zukunftsthemen – Tendenz steigend. Insgesamt hat der Konzern 2020 wichtige Weichenstellungen für den Ausbau des Produktportfolios und der Entwicklungskompetenzen vorgenommen. Im Zentrum standen vor allem die Bereiche Wasserstoff und E-Mobilität.
Aktuell erwirtschaftet MAHLE über 60 Prozent seines Umsatzes unabhängig vom Pkw-Verbrenner. Bis 2030 sollen es rund 75 Prozent sein.
Das Unternehmen hat 2020 im Bereich Wasserstoff zwei standardisierte Luftfilterlösungen für Brennstoffzellen entwickelt. Mit diesem neuen, modularen Ansatz reduziert MAHLE die Entwicklungszeiten und -kosten in diesem Bereich deutlich. Dies ist ein großer Schub in Richtung Großserientauglichkeit der Brennstoff-zellentechnologie.
Im zweiten großen Zukunftsfeld, der E-Mobilität, ermöglicht MAHLE seit letztem Jahr das schnellere Laden der Traktionsbatterie von Hybrid- und Elektrofahrzeugen. Mit dem neu entwickelten High Performance Kondensator macht der Konzern E-Fahrzeuge alltags- und massenmarkttauglicher. Die E-Bike-Sparte hat im Jahr 2020 die nächste Generation ihres Antriebssystems für E-Bikes auf den Markt gebracht und erwartet für die kommenden Jahre ein jeweils deutlich zweistelliges Wachstum. Zudem vergrößterte MAHLE sein Netzwerk globaler Kompetenzzentren im Bereich E-Mobilität. In Kornwestheim bei Stuttgart ist ein neues globales Entwicklungszentrum für Mechatronik und Elektronik entstanden. In Fellbach bei Stuttgart hat der Konzern einen neuen Prüfstand für die Erprobung und Entwicklung von E-Achsen und E-Antriebsaggregaten eröffnet.
„MAHLE ist ein moderner Technologiekonzern, und unsere Auftragsbücher sind gut gefüllt. Im Bereich der alternativen Antriebe sind vor allem Aufträge für elektrische Antriebsmotoren für Zweiräder und Pkw, Leistungselektronik, Batteriekühlsysteme sowie E-Kompressoren und Wasserpumpen zu nennen. Auch Produkte unseres klassischen Bestandgeschäfts für den Verbrennungsmotor sind nach wie vor stark nachgefragt“, sagt Michael Frick.
Konzernumbau zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit
MAHLE hat im vergangenen Jahr seine Kostensenkungs- und Restrukturierungsprogramme verschärft. Ziel ist es, den Konzern angesichts des historischen Wandels in der Branche und der schwächeren Entwicklung der globalen Automobilmärkte in den kommenden Jahren technologisch und strukturell neu aufzustellen.
Teil des Konzernumbaus sind auch Personalanpassungen, die verantwortungsvoll und im Dialog mit den Arbeitnehmervertretungen umgesetzt werden. Die MAHLE Geschäftsführung hat für die deutschen Standorte jüngst eine Einigung mit den Arbeitnehmervertretern über die Rahmenbedingungen und den Fahrplan zur Umsetzung der im vergangenen Herbst angekündigten Personalanpassungen erzielt. Diese sieht insbesondere ein Freiwilligenprogramm vor, das zeitnah starten wird.
Ende 2020 waren im MAHLE Konzern rund 72.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Das sind insgesamt knapp 5.000 weniger als im Jahr zuvor.
Verantwortung für Menschen und Umwelt
Neben den genannten Maßnahmen wurde im vergangenen Jahr das gesamte Weiterbildungsangebot des Konzerns ausgebaut und an die veränderten Arbeitsbedingungen angepasst – etwa durch virtuelle Learning Meetups, Toolboxen sowie digitale Lernplattformen.
„Der Schlüssel zum Erfolg, besonders in der aktuellen Phase der Transformation, sind die Fähigkeiten und das Potential unserer Belegschaft. Deshalb hat es für uns höchste Priorität, die richtigen Talente an Bord zu haben, diese weiterzuentwickeln und an uns zu binden. Insbesondere die Befähigung unserer Beschäftigten für neue Technologien und Arbeitsformen ist von besonderer Relevanz“, sagt Anke Felder, Mitglied der MAHLE Konzern-Geschäftsführung und Arbeitsdirektorin.
Zugleich hat das Unternehmen seine Bemühungen weiter intensiviert, seine Produktionsprozesse und betrieblichen Abläufe ökologisch nachhaltiger zu gestalten. Dazu gehören etwa klar definierte, verbindliche und messbare Ziele für den CO2-Fußabdruck.
MAHLE bekennt sich zum Pariser Klimaabkommen. Bis zum Jahr 2040 will das Unternehmen gemäß Scope 1 & 2 des Greenhouse Gas Protocol CO2-neutral werden. Alle deutschen Standorte werden bis Ende 2021 auf CO2-neutralen Betrieb umgestellt. Parallel tritt das Unternehmen in intensivem Dialog mit seinen Lieferanten, um das Thema Nachhaltigkeit auch in der Lieferkette fest zu etablieren.
Hohe Kostendisziplin und umfassende Kostensenkungsmaßnahmen
Mit einem Konzernumsatz in Höhe von 9,8 Milliarden Euro im Jahr 2020 gingen die Umsatzerlöse im Vergleich zum Jahr 2019 organisch – also bereinigt um Wechselkurseffekte und Veränderungen des Konsolidierungskreises – um 16,7 Prozent zurück. Als Folge des Einbruchs der globalen Absatzmärkte verzeichneten alle Regionen deutliche Umsatzrückgänge. Gleichwohl konnte MAHLE in China einen Umsatzrekord erzielen. Bereinigt um negative Wechselkurseffekte legte das China-Geschäft im Vergleich zum Vorjahr um fast vier Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zu.
Die Investitionen in Sachanlagen gingen um 116 Millionen auf 436 Millionen Euro zurück. Dagegen wurden die konzernweiten Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen mit 644 Millionen Euro auf hohem Niveau gehalten.
Die Folgen der Covid-19-Pandemie, negative Wechselkurseffekte und Umsatzeinbußen durch geschwächte Märkte beeinflussten erwartungsgemäß auch das Ergebnis von –434 Millionen Euro, das vor allem durch Sondereffekte geprägt wurde. Das waren im Berichtsjahr die hohen Rückstellungen für die erforderlichen Restrukturierungsmaßnahmen des Konzerns. Zudem fließen die F&E-Investitionen bei MAHLE traditionell direkt ins Ergebnis.
Das EBIT vor Restrukturierungsaufwendungen beträgt 155 Millionen Euro. Dieser gute Wert zeigt, dass die Auswirkungen des deutlichen Umsatzrückgangs auf das Ergebnis erfolgreich begrenzt werden konnten. „Wir haben jede mögliche Maßnahme ergriffen, um die negativen Auswirkungen der Pandemie auf unsere Profitabilität und unsere Liquidität zu mindern. Ohne Zeit zu verlieren, haben wir unsere Kostenstruktur an die zurückgehende Nachfrage angepasst“, sagt Michael Frick.
Trotz gesunkener Umsätze war MAHLE in der Lage, im Berichtsjahr einen starken operativen Cashflow zu generieren. Dieser konnte im Vergleich zum Vorjahr deutlich von 514 Millionen Euro auf 877 Millionen Euro gesteigert werden. Der Kassenbestand stand am 31. Dezember 2020 bei rund 871 Millionen Euro und lag damit deutlich über dem Jahresendwert 2019 von 567 Millionen Euro.
Die Nettoverschuldung konnte ab Juli 2020 stetig verbessert werden. So unterschritt die bilanzielle Nettoverschuldung von MAHLE am Jahresende mit 925 Millionen Euro den Vorjahreswert um eindrucksvolle 31 Prozent und konnte bis Ende März dieses Jahres weiter reduziert werden.
Positiver Ausblick bei anhaltenden Risiken
Das Geschäftsjahr 2021 hat für MAHLE vielversprechend begonnen, das erste Quartal hat die Erwartungen übertroffen. Trotz anhaltender Risiken durch so unterschiedliche Faktoren wie die Corona-Pandemie, Lieferengpässe und politische Regulierung rechnet der Konzern für das Gesamtjahr mit einem deutlichen Umsatzanstieg und einem positiven Ergebnis.
Ansprechpartner in der MAHLE Kommunikation:
Manuela Höhne
Leiterin MAHLE Kommunikation
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Ruben Danisch
Leiter Kommunikation Unternehmen / Wirtschaft und Produkt
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